Date/Time: to
Location: HS 2010 (EG), Geisteswissenschaftliches Zentrum, Beethovenstr. 15, 04107 Leipzig
Event series: Philosophisches Kolloquium

Die Vorlesung zur Phänomenologie des Geistes aus dem WS 1930-31 stellt einen der Höhepunkte von Heideggers problematischer Auseinandersetzung mit Hegel dar. Im Zentrum dieser Vorlesung steht die Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen, sowie das Problem der Möglichkeit des absoluten Denkens überhaupt. Heidegger schreibt: "Die Problematik der Endlichkeit ist es freilich, mit der wir versuchen, uns mit Hegel zu treffen in der Verpflichtung zu den ersten und letzten sachlichen Notwendigkeiten der Philosophie; das heißt (...): Wir suchen durch eine Auseinandersetzung mit seiner Problematik der Unendlichkeit aus unseren Fragen nach der Endlichkeit die Verwandtschaft zu schaffen, die notwendig ist, um den Geist seiner Philosophie zu enthüllen“ (GA 32: 55). 

In meinem Beitrag werde ich mich auf die Bestimmung der Endlichkeit konzentrieren, wie sie von Hegel in der Wissenschaft der Logik artikuliert wird. Ausgehend von der Analyse der dialektischen Entwicklung, die sie eröffnet, werde ich versuchen, die von Heidegger vorgebrachten Interpretationshypothesen genauer zu untersuchen. 

Zur Person:

Seit 1995 arbeitet Luca Illetterati als Professor für Theoretische Philosophie an der Universität Padua, von 1998-2006 als Assistenzprofessor (1998-2006) und seit 2006 als Ordentlicher Professor. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der klassischen deutschen Philosophie, insbesondere der Philosophie Hegels. Thematisch beschäftigt er sich vor allem mit der Naturphilosophie. Seine Untersuchungen zur Naturphilosophie erstrecken sich in diesem Forschungsgebiet bis hin zur Philosophie Kants und Heideggers. Derzeit arbeitet Luca Illetterati an einem Buch über den Begriff der Natur. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Metaphilosophie und Philosophie der Übersetzung.