Die Meinungen der Bürger:innen zählen
Klima.dialog.wissen ist ein Format, bei dem „Normalbürger:innen“ eingeladen sind, mitzudiskutieren und ihre Perspektiven einzubringen. Im Kontext eines Seminars zu qualitativen Forschungsmethoden wird am Samstag, dem 01. Juli von 11 bis 13:30 Uhr in der Leipziger Innenstadt ein Gesprächskreis zum Thema Autofreie Innenstadt Leipzig und zu autofreien Zonen mit Bezug zur Klima- und Energiekrise diskutiert. Der Gesprächskreis wird südlich der Thomaskirche beim Bachdenkmal aufgebaut und ist offen für spontane Gäste.
Gefördert wird das Projekt durch das Forschungszentrum Entwicklungskommunikation – Communication for Social Change. Die Schwerpunkte des Zentrums Partizipation, Mediation und Empowerment spiegeln sich auch in dem Format wieder: Bürger:innen sollen dazu motiviert und ermächtigt werden, Teil von gesellschaftlichem Wandel zu sein und sich aktiv in die Gestaltung einzubringen. Gleichzeitig sollen allparteiliche Moderationen zwischen konfliktreichen Positionen vermitteln. Methodisch basieren diese moderierten Gesprächskreise auf Restorative Circles, einer Konfliktlösungsmethode indigener Völker, die heute international zahlreich in Schulen und im Justizwesen genutzt wird.
Das Format klima.dialog.wissen zielt allgemein darauf ab, Austausch und Dialog bei konfliktreichen Themen herzustellen. Der Gesprächskreis bleibt offen, so dass Bürger:innen sich auch spontan einbringen können. Es spricht gemäß den Regeln der Restorative Circles nur die Person, die aktuell das ‚talking piece‘ hat, was implizit eine Gleichwertigkeit der Teilnehmenden betont. Prinzipiell ist allen die Möglichkeit gegeben, als (bislang) außenstehende Person und dann Teilnehmende in diese Runden einzusteigen, sobald ein Platz frei wird. Durch ein:e wissenschaftliche:n Expert:in sollen gleichzeitig sogenannte fake news oder Vorurteile verständlich entschärft werden.
Der Gesprächskreis wird im Kontext des Seminars durch die Studierenden mit verschiedenen qualitativen Methoden begleitet und protokolliert (anonym, ohne Bild- und Tonaufzeichnungen). Das Ende eines Circles muss allerdings nicht das Ende des Dialogs sein: Konkrete Ideen für die Kommune und/oder Bürger:innen der Region können aus den Gesprächskreisen weitergetragen und mit Expert:innen, die über Erfahrung mit ‚Human Centered Design‘ ‚Design Thinking‘—Prozessen im öffentlichen Sektor verfügen, weiter zu Prototypen entwickelt werden.