Kristin Hansen M.A., Absolventin des Master-Studiengangs Communication Management an der Universität Leipzig, wurde am 17. September 2020 vom Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom) mit dem diesjährigen Talent Award 2020 ausgezeichnet. Die Verleihung erfolgte bei Kommunikationskongress 2020, der jährlichen Leitveranstaltung der Branche in Berlin. Kristin Hansen hatte sich mit ihrer Masterarbeit zu den ethischen Aspekten von Artifical Intelligence im Kommunikationsmanagement in einem starken Bewerberfeld durchgesetzt. Die weiteren Nominierten in der Endausscheidung kamen von der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Hochschule Pforzheim.
Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert; zudem wird die Studie als Buch in der Publikationsreihe des BdKom veröffentlicht.
Die Masterarbeit "Künstliche Intelligenz in der strategischen Kommunikation: Eine qualitative Untersuchung ethischer Herausforderungen und normativer Erwartungen zur Gestaltung eines ethisch verantwortungsvollen Einsatzes von KI in der Kommunikationsbranche" wurde von Professorin Cornelia Wolf betreut. Die Verfasserin behandelte die Fragestellung, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Kommunikation ethisch verantwortungsvoll gestaltet werden kann und welchen Beitrag die Kommunikationsbranche dazu leisten kann. Ziel der Forschungsarbeit war es, ethische Herausforderungen und Rahmenbedingungen von KI sowie Erwartungen an einen ethisch verantwortungsvollen Einsatz von KI in der Kommunikation zu diskutieren. Zudem wurden mögliche normative Handlungsfolgen und -empfehlungen beleuchtet werden.
Zur Beantwortung der Forschungsfragen diente ein Mehrmethodendesign: Mithilfe einer systematische Literaturanalyse wurden zunächst die in der Literatur thematisierten Herausforderungen von KI identifiziert. In einem zweiten Schritt wurden leitfadengestützte Experteninterviews mit 24 Experten aus interdisziplinären Feldern geführt, um die Herausforderungen näher zu beleuchten, ethische Rahmenbedingungen zu diskutieren und Erwartungen an den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu ermitteln. Die Befunde zeigen, dass der Einsatz von KI auch für die Kommunikationsbranche ethisch kritische Herausforderungen mit sich bringt. Eine differenzierte branchenspezifische Selbstregulierung kann zu einer ethischen institutionellen Gestaltung von KI-gestützter Kommunikation beitragen kann; Experten sehen dabei vor allem Kommunikationsmanager in der Pflicht, die Verantwortung der Organisation und des Individuums zu erkennen. Anhand der Empfehlungen und Erwartungen von Experten zeigt die Studie systematisch Gestaltungsmöglichkeiten auf, die zur Sicherstellung verantwortlichen Handelns im täglichen Umgang mit KI dienen sollen.