Fuchs berichtete aus seinem Arbeitsalltag und erzählte, wie er gegen Widerstände recherchiert, Personen findet und zum Reden bringt. Eindringlich plädierte er für die Vor-Ort-Recherche und für „Rumhock-Journalismus“ – oftmals müsse man einfach in der Nähe von Zielpersonen präsent sein, herumhängen und warten, damit einen das Reporterglück ereilen kann. Sich ehrlich für die Menschen interessieren, von denen man Informationen möchte, und die Sprache und Begriffe des jeweiligen Milieus erlernen, noch bevor man Kontakt aufnimmt: Auch das gehöre zum Handwerkszeug. „Nicht vergnügungssteuerpflichtig“ sei oft das Echo auf die eigenen Artikel – mittlerweile gehörten juristische Schlachten und Shitstorms nach Veröffentlichungen dazu.
Eine Woche zuvor waren im selben Seminar (Dozent: Dr. Uwe Krüger) drei Datenschützer des Vereins „Bündnis Privatsphäre Leipzig“ zu Gast: Fabian, Rainer und Martin referierten über „Digitale Selbstverteidigung und Informantenschutz“ im Zeitalter allgegenwärtiger Online-Überwachung. Sie zeigten Möglichkeiten der Verschlüsselung von E-Mails, Messenger-Nachrichten und Festplatten auf und erklärten, wie man im Netz anonymisiert kommuniziert, etwa mithilfe des Tor-Browsers und der Live-Distribution Tails. Ihre Folien sind hier abrufbar.