Prof. Dr. Markus Beiler und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Journalismus widmen sich der integrativen anwendungsbezogenen empirischen Journalismusforschung. Thematische Gegenstände sind Journalismus und öffentliche Kommunikation unter den Bedingungen des durch technische Innovationen und Digitalisierung vorangetriebenen dynamischen Wandels von Medien und Kommunikation und gesellschaftlicher Veränderungsprozesse.

Übersicht zu ­den ­Forschungs­projekten

Aktuelle Forschungsschwerpunkte an der Professur für Journalismusforschung beziehen sich derzeit u. a. auf die redaktionelle Organisationform des crossmedialen Newsdesks bzw. Newsrooms bei Tageszeitungen und im Rundfunk, auf Strukturen und Arbeitsweisen des Datenjournalismus in Deutschland sowie auf die Herausforderungen der Digitalisierung bei Tageszeitungen (u. a. Paymodelle und Social-Media-Ausspielkanäle). Außerdem wird am Zentrum Journalismus und Demokratie (JoDem) verstärkt zu Vertrauen in Journalismus geforscht.

Das Forschungsprogramm beschäftigt sich mit den Implikationen des dynamischen Wandels von Journalismus und öffentlicher Kommunikation, der vorangetrieben wird durch technologische Entwicklungen, insbesondere durch die Digitalisierung, sowie soziale und gesellschaftliche Veränderungen, wie z. B. erhöhter Nutzerpartizipation, und ökonomische Kontexte. Schwerpunkte liegen u. a. auf den Gebieten der Strukturen und Arbeitsweisen des Datenjournalismus, den Herausforderungen der Digitalisierung bei Tageszeitungen sowie der redaktionellen Organisationsform crossmedialer Newsdesk- bzw. Newsroomstrukturen bei deutschen Medien.

Crossmedialität ist ein zentrales Symptom des tiefgreifenden Medienwandels. Tageszeitungen nutzen die Möglichkeiten der Medienkonvergenz, indem sie crossmediale Inhalte anbieten. Crossmediale Publikationsstrategien steigern allerdings die Komplexität und erfordern daher komplexitätsreduzierende Organisationsformen, wie die des Newsrooms bzw. Newsdesks. Das Projekt untersuchte, in welchem Ausmaß sich Newsrooms bzw. Newsdesks bei deutschen Tageszeitungen etabliert haben und wie diese strukturiert und organisiert sind. Es ging zudem den Gründen für die Einführung von Newsroom bzw. Newsdesk nach, der Organisation der Arbeitsprozesse, den erzielten Effekten sowie der Bewertung der Strukturen seitens der Redaktion.

Das Vertrauen, das Rezipienten in den Journalismus setzen, ist für diesen konstituierend. Es entscheidet nicht nur über den publizistischen und wirtschaftlichen Erfolg. Vielmehr betrifft es auch die „Institution“ Journalismus insgesamt als wesentliche Säule der Demokratie. Das Forschungsprogramm widmet sich dem schwindenden Vertrauen in den Journalismus und setzt sich insbesondere mit dem Vorwurf der „Lügenpresse“ und „Fake News“ auseinander.

Politische Berichterstattung erfordert einen regelmäßigen Austausch zwischen Journalisten und politischen Akteuren. Die Interaktionen basieren auf professioneller Vernetzung und stellen eine Verhandlungssituation dar, bei der Politiker versuchen, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen. Dieser Frage geht das Projekt mittels einer Mehrmethodenstudie am Beispiel des österreichischen Politikjournalismus nach. Das Projekt wird in Kooperation mit der Universität Trondheim, Norwegen durchgeführt.

Das Projekt untersucht den relativ jungen Trend des „Konstruktiven Journalismus“ bzw. „lösungsorientierten Journalismus“ theoretisch wie empirisch, um damit sowohl einen Beitrag zu kommunikationswissenschaftlich-soziologischen als auch zu berufspraktisch-journalismusethischen Fragestellungen zu leisten. In westlichen Gesellschaften ist seit Beginn der 2010er Jahre eine kleine Strömung im Journalismus sichtbar geworden, die sich der Berichterstattung über positive Entwicklungen, ermutigende Beispiele und gelingende Problemlösungsaktivitäten bzw. einem hintergründigen Berichten über Problemlösungsversuche (gelingende wie scheiternde) verschrieben hat. Die Journalismusforschung hat sich dieses Trends bisher nur in geringem Umfang angenommen.

In dem Projekt geht es darum, wie künftig Public Value in Europa generiert werden und welche Rolle der Journalismus dabei spielen kann. Public Value wird dabei als Mehrwert für die Gesellschaft in dem Sinne aufgefasst, dass Medien einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten, z. B. durch die Förderung der nationalen Kultur und Identität, der Demokratie, des Zusammenhalts der Gesellschaft und der Integration von Minderheiten.

Die Nachrichtenarche sammelt seit 2003 systematisch Hörfunknachrichten der ARD. Interessierte sollen sich so ein Bild der Hörfunknachrichten vergangener Jahre machen können. Das Projekt ist 2003 von ARD-Nachrichtenchefs in Nürnberg gegründet worden. Seitdem sind über 500 Nachrichtensendungen archiviert worden. Weitere Informationen finden sich hier.

 

Journalistinnen und Journalisten sind zunehmend durch eine erhöhte Arbeitsbelastung herausgefordert. Diese kann individuelles Leid und Einschränkungen der Funktionstüchtigkeit des journalistischen Systems hervorrufen. Dies betrifft auch medienethische Fragestellungen. Arbeitsbelastung ist in der Journalismusforschung ein Randthema. Das Forschungsprogramm widmet sich der detaillierten Erforschung der Arbeitsbelastung von Journalisten mittels arbeitspsychologischer Instrumentarien.

Das könnte Sie auch interessieren

Einrichtungen

mehr erfahren

Masterstudiengang Journalismus

mehr erfahren