Der Arbeitsalltag von Fakultätsmanagerinnen und -managern an deutschen Hochschulen ist geprägt von einer Vielzahl an organisatorischen, administrativen und strategischen Aufgaben. Sie agieren als zentrale Schnittstelle zwischen Professorenschaft, Verwaltung und wissenschaftlichem Nachwuchs und sorgen dafür, dass der Fakultätsbetrieb reibungslos funktioniert. So gehören beispielsweise die Bearbeitung von Einstellungsanträgen für neue akademische Mitarbeiter:innen, die Budgetprüfung und die fristgerechte Einreichung relevanter Unterlagen zu den regelmäßigen Aufgaben. Zudem erfordern Gremienorganisationen, Bewerbungsgespräche und die Begleitung von Berufungsverfahren eine präzise Planung und Koordination. Neben diesen strukturellen Aufgaben bleibt oft wenig Zeit für die Vielzahl an Anfragen, die kurzfristige Entscheidungen oder Unterstützung erfordern – sei es bei der Einreichung einer Dissertation, bei Finanz- und Personalfragen oder bei Gremienangelegenheiten. Gleichzeitig stehen Fakultätsmanagerinnen und Fakultätsmanager in engem Austausch mit der Hochschul- und Fakultätsleitung, um strategische Entwicklungen voranzutreiben und aktuelle Herausforderungen zu bewältigen. Diese Vielseitigkeit macht die Tätigkeit anspruchsvoll, aber auch essenziell für den akademischen Betrieb. Sie erfordert nicht nur organisatorisches Geschick, sondern auch ein hohes Maß an Flexibilität und Kommunikationsstärke.
Nichtsdestoweniger sind Fakultätsmanagerinnen und Fakultätsmanager oft Einzelkämpferinnen und -kämpfer, andere arbeiten in Mini-Teams. Eine seltene Möglichkeit zum konstruktiven Austausch mit Berufskolleginnen und -kollegen, wie die kontinuierlich wachsenden und komplexeren Aufgaben unter zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen bewältigt werden können, bietet sich dieser Tage mit der Netzwerktagung Fakultätsmanagement.
Gekommen sind 100 Fakultätsmanagerinnen und -manager aus ganz Deutschland, die an ihren jeweiligen Hochschulen für die Geschäfte der laufenden Verwaltung an ihren Fakultäten verantwortlich sind. In der Auftaktveranstaltung in der Bibliotheca Albertina wurden die Teilnehmenden durch die Kanzlerin der HTWK Leipzig, Frau Prof. Dr. Swantje Rother, und den Kanzler der Universität Leipzig, Herrn Dr. Jörg Wadzack, begrüßt. Die Tagung selbst bietet ein vielfältiges Programm, das sich mit aktuellen Herausforderungen wie der Digitalisierung in der Hochschulverwaltung und Good Practices im Bereich des Fakultätsmanagements beschäftigt. Neben Vorträgen gibt es auch interaktiven Formate wie Knowledge Fairs und Barcamps, und natürlich bleibt auch Zeit zum Netzwerken.
„Fakultätsmanagerinnen und -manager halten durch ihre tägliche Arbeit Fakultäten und Fachbereiche nicht nur am Laufen, sondern bringen sie durch persönlichen Einsatz voran. Sie suchen nach Möglichkeiten, dem stetig zunehmenden Arbeitsaufwand, der häufig mit knapper werdenden Ressourcen verbunden ist, mit mehr Effizienz im Arbeitsalltag und durch Synergien entgegenzuwirken. Netzwerken ist dabei ein wichtiger Faktor. Was die Dekantsrätinnen und Dekanatsräte an der Universität Leipzig schon lange intensiv und erfolgreich betreiben, funktioniert auch auf regionaler und nationaler Ebene. Wir freuen uns daher sehr über die große Resonanz zur Netzwerktagung – das zeigt, dass es solche Möglichkeiten des Austauschs braucht; die Veranstaltung war innerhalb kurzer Zeit ausgebucht, die Warteliste verdeutlicht einen noch viel höheren Bedarf, wenngleich wir schon doppelt so viele Plätze als im Vorjahr anbieten“, betonen Martina Diesener, Barbara Harrmann und Marco Weiß, Dekanatsrät:innen an der Universität Leipzig und Teil der Programmgruppe.
Dieses Tagungsformat wurde ursprünglich von Fakultätsmanagern und Fakultätsmanagerinnen entwickelt, die im Jahr 2022 gemeinsam an einem Zertifikatsprogramm „Fakultätsmanagement“ des CHE teilgenommen hatten. Ziel ist es, ein regelmäßiges Austauschformat für die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Fakultäten zu schaffen, um eine Plattform für den Informationsaustausch über administrative Prozesse in der Hochschullandschaft zu etablieren. Wie das gelingen kann und welche Formate hierfür geeignet erscheinen, wird ebenfalls dieser Tage in Leipzig von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern beraten.