Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Podiumsdiskussion/Gesprächsrunde, Präsenz
Ort: Café Alibi, Albertina
Referent:in: Martin Ehrler

Der Thomasius Club bringt in Leipzig Menschen zusammen, die an "Gesprächen über Wissenschaft" interessiert sind. Es handelt sich um eine offene, moderierte Gesprächsrunde, die Wissenschaftler:innen einlädt und zu aktuellen Themen ihrer Forschung befragt. Diesmal diskutiert Martin Ehrler mit dem Thomasius Club über Kritische Landschaften: Hilbig und Mattheuer

Über die Veranstaltung

In den Werken des Schriftstellers Wolfgang Hilbig und des Malers Wolfgang Mattheuer bildet die Landschaft rund um Leipzig eine wichtige Konstante. Die seinerzeit vor allem durch die DDR-Braunkohleindustrie und ihren Raubbau geschändete Gegend galt als eine der dreckigsten in ganz Europa. Ein dort zu Tage tretendes, zerrüttetes Mensch-Natur-Verhältnis war letztlich auch Sinnbild eines gescheiterten Staates und seines Systems. Von daher war eine künstlerische Auseinandersetzung mit dieser Landschaft in der DDR problematisch. Auch vor diesem Hintergrund entdeckten Hilbig und Mattheuer die Romantik neu. In einer gleichzeitigen Annäherung und Abgrenzung zu den historischen Vorbildern der Landschaftsdarstellung entwickelten sie einen Zugang, der sowohl auf der ästhetischen als auch der politischen Ebene der zerstörten Landschaft zu begegnen versuchte.

Martin Ehrler ist Literaturwissenschaftler. Zuletzt war er Mitglied des Forschungsprojektes “Experimentierfeld Dorf” und des DFG-Graduiertenkollegs “Modell Romantik” an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsschwerpunkte sind vor allem die Ästhetisierung von Industrielandschaften, Aktualisierungen des Romantischen und autofiktionales Schreiben.

Das Gespräch führen Marit Heuß und Ringo Rösener. Der Eintritt ist frei.

Über den Thomasius-Club

Der Thomasius-Club ist eine offene Gesprächsrunde, die Wissenschaftler:innen einlädt und zu aktuellen Themen ihrer Forschung befragt. Das Programm des Thomasius-Clubs wird von einer kleinen Gruppe Aktiver sorgfältig ausgewählt und beschlossen. Seinen Namen trägt der Thomasius-Club in Erinnerung an den Leipziger Philosophen und Rechtsgelehrten Christian Thomasius, der im Jahr 1688 seine Monatsgespräche zu veröffentlichen begann. An die Idee dieser Zeitschrift, in deutscher Sprache wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln, schließt auch der Thomasius-Club an. Die ca. einstündigen Gesprächsrunden werden als Podcast für Interessierte bereitgestellt.

  • Unterstützt von L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, der UB Leipzig und dem Institut für Kulturwissenschaften Leipzig.

Autor: Ringo Rösener