Diese Seite informiert Sie über die vielfältige Forschungsarbeit unseres Arbeitsbereiches. Außerdem finden Sie Informationen über unsere Partnerschaften und Kooperationen.
Die Forschungs- und Publikationsprojekte am Fachbereich widmen sich Bedingungen von Gewalt und Frieden in inner- und zwischenstaatlichen Konflikten, dem Wandel politischer Ordnung in Transitions- und Nachkriegsgesellschaften, Europäischer Außen- und Sicherheitspolitik, transnationalen Gruppen und Bewegungen (z.B. auch Populismus) sowie Forschungsansätze aus dem Globalen Süden. Methodisch greifen wir dabei auf eine große Bandbreite an qualitativen und quantitativen Methoden zurück, so etwa qualitative Netzwerkforschung, Diskursanalyse, QCA, Mikro-Surveys oder auch automatisierte Textanalyse (data mining). Eine ethisch angemessene und partizipative Feldforschung bildet dabei einen wichtigen Bestandteil für unsere Projekte. Forschung am Arbeitsbereich wird auch umfassend durch Drittmittel unterstützt, unter anderem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Heisenberg-Programms, die Gerda-Henkel-Stiftung und das Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut CAPAZ.
Forschungsschwerpunkte
- Internationale Beziehungen
- Friedens- und Konfliktforschung
- externe Demokratieförderung
- Außenpolitik der Europäischen Union
- Populismus im globalen Kontext
- Gewalt – Unsicherheit
- Theorien der Versicherheitlichung
- Regionalismusforschung
- Entwicklungstheorie und -politik
Mitgliedschaften & Forschungspartnerschaften
Aktuelle Forschungsprojekte
Hier finden Sie einen Überblick über unsere aktuellen Forschungsprojekte und deren Output.
Peace Missions and Informal Power Networks
Das Projekt mit dem Titel „Building a Legitimate Post-Conflict State? An Empirical Analysis of External Peace Missions and Informal Power Networks“, wird von 2018–2020 von der Gerda Henkel Stiftung gefördert. Es untersucht die Interaktion von internationalen Akteuren der Friedensförderung mit informellen Machtnetzwerken in Post-Konflikt-Nationen und analysiert, wie sich diese Interaktionen auf die Legitimität staatlicher Institutionen auswirken.
Hauptziel der Forschung ist es, die Möglichkeiten und Barrieren in der Interaktion zwischen informellen Machtnetzwerken, staatlichen Institutionen und formellen externen Friedensmissionen im Falle von EU-Missionen im Kosovo und in Mali zu erforschen, indem die Netzwerkstruktur der staatlichen Gefangennahme in solchen Kontexten besser verstanden wird. Insbesondere identifiziert sie die Konturen des Wandels innerhalb des Staates und untersucht den politischen Charakter der Staatsformung und ihre Auswirkungen auf die Legitimität in den Augen verschiedener Bevölkerungsgruppen. Diese Schnittstelle und Interaktion der externen wie auch der internen Legitimitätskonzeptionen verbessert die Chancen für eine erfolgreiche Konflikttransformation und Friedensförderung.
Die Studie verwendet drei komplementäre Methoden, um originelle empirische Daten zu gewinnen. Auf der ersten Ebene werden anonyme, halbstrukturierte Informanteninterviews wesentliche Informationen liefern, um die Strategie externer Friedensmissionen und die Legitimitätsansprüche der Hauptakteure auf nationaler Ebene nachzuvollziehen. Diese werden zudem die Identifizierung der informellen Machtnetzwerke erleichtern. Die aus den oben genannten Interviews gewonnenen Informationen werden durch eine qualitative soziale Netzwerkanalyse und Erhebungstechniken ergänzt, um Daten für die Variablen „Interaktionsmuster“ und „empirische Legitimität“ zu gewinnen.
Output
- Solveig Richter 2017: „Der Wolf im Schafspelz: Illegitime Herrschaft durch ‚State Capture‘ in Nachkriegs- und Transitionsgesellschaften“, in: Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, 6: 2, S. 174-206. (“Wolf in Sheep's Clothing - Illegitimate rule through State Capture in post-war and transitional societies“)
- Siddharth Tripathi 2019: Decentering Peace Studies: Conceptualisations of Peace in India, with Kristina Roepstorff, in Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, 9. S. 79-99.
- Siddharth Tripathi (ed.) 2018: International Relations: Theories and Approaches, Worldview Publishers: New Delhi, ISBN: 978-93822-67-324.
- Sustainable Peacebuilding Conference, Kroc Institute for International Peace, South Bend, US, 2019.
- EISA (European International Studies Association) Annual Conference, Sofia, Bulgaria, 2019.
- ISA (International Studies Association) Accra, Ghana, 2019.
- BISA (British International Studies Association) London, UK, 2019.
- CEEISA (Central European International Studies Association) Belgrade, Serbia, 2019.
- EISA (European International Studies Association), 12th Pan-European Conference on International Relation, Prague, Czech Republic, 2018.
- Solveig Richter and Siddharth Tripathi: „Blended Legitimacy in the Dynamics of State Formation in the Global South: External Missions and Informal Power Networks”.
- Solveig Richter and Siddharth Tripathi: „Beyond “The West versus the Rest” Divide: Exploring Synergies between the Global North and the Global South in the Study of Violent Conflicts”.
- Siddharth Tripathi and Solveig Richter: ”(Re) Building Post-Conflict States: Legitimacy of International Intervention in Kosovo”.
- Siddharth Tripathi and Solveig Richter: State Capture in South-Eastern Europe: External Peace Missions and Informal Power Networks in Kosovo.
- Siddharth Tripathi: ‘The South Turn in International Relations and the Problem of Agency’.
- Siddharth Tripathi: Breaking the Glass Ceiling of Injustice: Meira Paibis and Naga Mothers as Agents of Peace in India.
- Kosovo: April- June 2019
- Brussels: March 2019
- Kosovo: August 2018
Dynamics of the Peace Process in Colombia
Das Projekt „Dynamics of the Peace Process in Colombia“ ist sowohl ein Forschungs- als auch ein Netzwerkprojekt mit dem Ziel, die Umsetzung des Friedensprozesses in Kolumbien mit Schwerpunkt auf dem Reintegrationsprozess ehemaliger Kombattanten zu untersuchen und die Zusammenarbeit mit Universitäten in Kolumbien sowohl in Forschung als auch in der Lehre zu verstärken.
Das Projekt wird von Prof. Dr. Solveig Richter (Universität Leipzig) und Prof. Dr. Achim Kemmerling (Willy Brandt School of Public Policy) geleitet. Die Willy Brandt School ist seit 2018 assoziiertes Mitglied des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts CAPAZ.
Output
- 2018 – 2019: CAPAZ (Deutsch-Kolumbianisches Friedensinstitut)
Exploratives Forschungsprojekt über die Re-Integration ehemaliger Kombattanten (in Zusammenarbeit mit der Universidad del Rosario Bogotá, Pontificia Universidad Javeriana Bogotá, Red Adelco und CERSUR, Kolumbien), Hauptforscherinnen: Solveig Richter & Laura Barrios Sabogal (Universidad del Rosario) -
2018: Fritz-Thyssen-Stiftung
Forschungsprojekt zum Thema "Political Reintegration of Former FARC Fighters and Elections 2018: Step Forward or Step Backward in the Peace Process in Colombia?", Hauptforscherinnen: Solveig Richter & Laura Barrios Sabogal (Universidad del Rosario)
- Solveig Richter (with Barrios Sabogal, L.C., Bottia Díaz, J., Restrepo Correa, A.) (2020): El nivel local sí hace la diferencia! Patrones de cooperación entre reincorporados de las FARC-EP y comunidades afectadas por el conflicto (The local level does make a difference! Patterns of cooperation between reincorporated FARC-EP members and communities affected by the conflict). CAPAZ, PB 1-2020. Bogotá, February 2020, 12 p.; www.instituto-capaz.org/en/capaz-policy-brief-1-2020-patrones-de-cooperacion-entre-reincorporados-de-las-farc-ep-y-comunidades-2/).
- Solveig Richter (with Laura Camila Barrios Sabogal): (2019): „Las Farianas: Reintegration of former female FARC-EP fighters as drivers for the peace process in Colombia”, in Cuadernos de Economía, 38: 78, S. 753-784.
- Hochkarätige VIRTUELLE PODIUMSDISKUSSION über den Friedensprozess in Kolumbien, 2020
- The Peace process in Colombia: Security reconfigurations and International Responses, Erfurt, Deutschland, 2019
- CAPAZ International Conference on Transitional Justice and Territorial Peace, Pasto, Narino & Bogotá, Kolumien, 2018