Personenprofil
Kurzprofil
Stefan Schick ist seit April 2021 Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fach Philosophie an der Universität Leipzig. Seit November 2023 ist er außerplanmäßiger Professor an der Universität Regensburg.
Zuvor studierte er Philosophie, Deutsche Philologie und Politikwissenschaften an der Universität Regensburg, wo er 2010 auch promovierte (Thema: Contradictio est regula veri) und sich 2018 habilitierte (Thema: Die Legitimität der Aufklärung). Von 2011 bis 2021 war er akademischer (Ober-)Rat a.Z. an der Universität Regensburg. Im WS 20/21 vertrat er daselbst den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie. Von 2014 bis 2016 forschte er als Feodor Lynen Research Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung an der University of Illinois at Chicago und der Northwestern University. In den Jahren 2010 und 2008 war er als DAAD-Forschungsstipendiat an der University of Toronto und am Pontifical Institute of Mediaeval Studies sowie am Wittgenstein Archiv Bergen.
Berufliche Laufbahn
- seit 04/2021
Lehrkraft für besondere Aufgaben für Philosophie an der Universität Leipzig. - 02/2021 - 03/2021
Akademischer Oberrat auf Zeit am Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie der Universität Regensburg. - 10/2020 - 02/2021
Lehrstuhlvertretung (W3), Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie an der Universität Regensburg. - 10/2018 - 09/2020
Akademischer Oberrat auf Zeit am Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie der Universität Regensburg. - 10/2014 - 03/2016
Feodor Lynen Research Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung an der University of Illinois at Chicago und der Northwestern University.Projekt: Kants und Jacobis kritischer Religionsbegriff. Gastgeberinnen: Prof. Dr. Sally Sedgwick (UIC); Prof. Dr. Rachel Zuckert (Northwestern). - 04/2011 - 09/2018
Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie der Universität Regensburg. - 06/2010 - 10/2010
Übersetzer und Herausgeber von Henry Deku: „Marginal Remarks to Recent Trends in Interpretation“ als Teil der Edition der gesammelten Schriften von Henry Deku. - 05/2010 - 08/2010
DAAD Research Fellow an der University of Toronto und am Pontifical Institute of Mediaeval Studies. Projekt: Die Universalität der Vernunft als Grundlegung des Religionsfriedens bei Nicolaus de Cusa. Gastgeber: Prof. Dr. Martin Pickavé. - 06/2008
DAAD-Research Fellow am Wittgenstein Archiv Bergen (WAB) als Teil des DAAD-Kooperationsprogramms „Wittgenstein and Mediaeval Philosophy“. - 10/2007 - 02/2011
Lehrkraft für besondere Aufgaben, Philosophie, Universität Regensburg. - 09/2005 - 09/2007
Projektmitarbeiter, www.Alcuin.de – Regensburger Infothek der Scholastik.Projektleiter: Prof. Dr. Rolf Schönberger.
Ausbildung
- 07/2010 - 07/2017
Habilitation in Philosophie, Universität Regensburg.Habilitationsschrift: Die Legitimität der Aufklärung – Selbstbestimmung der Vernunft bei Immanuel Kant und Friedrich Heinrich Jacobi. - 09/2017 - 12/2017
Elternzeit nach § 7 Absatz 2 der Habilitationsordnung für die Philosophischen Fakultäten der Universität Regensburg vom 6. November 2003. - 10/2014 - 09/2015
Elternzeit nach § 7 Absatz 2 der Habilitationsordnung für die Philosophischen Fakultäten der Universität Regensburg vom 6. November 2003. - 03/2012 - 09/2012
Elternzeit nach § 7 Absatz 2 der Habilitationsordnung für die Philosophischen Fakultäten der Universität Regensburg vom 6. November 2003. - 12/2005 - 12/2009
Promotion in Philosophie, Universität Regensburg. Summa cum laude.Dissertation: Contradictio Est Regula Veri. Die Grundsätze des Denkens in der formalen, transzendentalen und spekulativen Logik. - 11/1999 - 09/2005
Studium der Philosophie, Deutschen Philologie, Politikwissenschaften und Medizin, Universität Regensburg.Magister Artium, Philosophie (1. HF), Deutsche Philologie (1. NF) und Politikwissenschaften (2. NF), Universität Regensburg. Abschlussnote: 1,0.Magisterarbeit: Vermittelte Unmittelbarkeit. Jacobis “Salto mortale“ als Konzept zur Aufhe- bung des Gegensatzes von Glaube und Spekulation in der intellektuellen Anschauung der Vernunft.
Meine Forschung und Lehre fokussieren auf eine der zentralsten Überzeugungen der Klassischen deutschen Philosophie und der Aufklärung: Selbstbestimmte Lebensführung ist nur auf Grund einer von Normen bestimmten Praxis möglich, die das Individuum sowohl vor sich selbst als auch vor jeder anderen Person rechtfertigen kann. Meine diesbezügliche Forschung kulminierte in meiner Habilitationsschrift: Die Legitimität der Aufklärung. In ihr wird Aufklärung als kosmopolitisches Projekt mit globalem Anspruch anhand seiner unterschiedlichen Realisierungen in den Philosophien Kants und Jacobis in den Bereichen Ethik, Recht und Religion untersucht. Gegen die Gleichsetzung der Aufklärung mit westlichem Chauvinismus wird die Überzeugung vertreten, dass adäquat verstandene Aufklärung ein unbedingtes Recht eines jeden an seiner selbstbestimmten Lebensführung interessierten Menschen ist. Erst die Verwirklichung dieser Aufklärung kann der reziproken Anerkennung kultureller und religiöser Differenzen sowie individueller Besonderheiten den für sie notwendigen Raum geben.
Zur weiteren Begründung, dass Aufklärung keine „Erfindung“ der europäischen Neuzeit ist, habe ich meine Forschung und Lehre auf Diskussionen der mittelalterlichen lateinischen und arabischen Philosophie ausgeweitet, die die Autonomie und Universalität der Vernunft zum Gegenstand haben.
- Schick, S.Die Legitimität der Aufklärung – Selbstbestimmung der Vernunft bei Immanuel Kant und Friedrich Heinrich JacobiFrankfurt am Main: Vittorio Klostermann. 2019.ISBN: 9783465043928
- Schick, S.Boethius von Dacien: Wahrheit, Sprache und Logik. Lateinisch – DeutschMünchen: Herder. 2018.ISBN: 978-3451378829
- Schick, S.Contradictio Est Regula Veri. Die Grundsätze des Denkens in der formalen, transzendentalen und spekulativen LogikHamburg: Felix Meiner. 2010.ISBN: 978-3-7873-1973-2
- Schick, S.Demokratie oder Rechtsgüterschutz – Was legitimiert das Strafrecht?Goltdammer’s Archiv für Strafrecht. 2020. 167 (1). S. 14–31.
- Schick, S.The Spirit of the Age and Reason in History: Herder, Hegel, and Jacobi.Hegel-Studien. 2020. S. 134–164.
- Andere Stipendien/Forschungspreise: Feodor Lynen StipendiumDetails ansehenSchick, Stefan (Institut für Philosophie)verliehen in 2014 durch Alexander von Humboldt Stiftung.
- Andere Stipendien/Forschungspreise: Academic Research Sabbatical – ProgramDetails ansehenSchick, Stefan (Institut für Philosophie)verliehen in 2017 durch Universität Regensburg.
- Andere Stipendien/Forschungspreise: DAAD-ForschungsstipendiumDetails ansehenSchick, Stefan (Institut für Philosophie)verliehen in 2010 durch DAAD.
Entsprechend meines Forschungsinteresses an menschlicher Selbstbestimmung im Urteilen und Handeln ist es ein Hauptziel meiner Lehre, Studierende durch die Auseinandersetzung mit anspruchsvollen klassischen Texten – vom Mittelalter bis zur Gegenwart – zur Schulung autonomen und kosmopolitischen Denkens anzuleiten. Hierzu befähigt die Studierenden nicht zuletzt die kritische Integration inhaltlich, kulturell, religiös und historisch vielfältiger Ideen in die eigenen Überzeugungen. Daher untersuche ich in meinen Veranstaltungen mit den Studierenden Texte der Vergangenheit, insbesondere der klassischen deutschen Philosophie und des Mittelalters, um gegenwärtige philosophische Probleme der theoretischen und praktischen Philosophie zu analysieren – so etwa in der Vergangenheit Begründungen des Feminismus anhand der Lektüre von Christine de Pizans Le Trésor de la Cité des Dames, die Legitimation von Tierrechten anhand von Texten Abū Bakr ar-Rāzīs und Hegels Naturphilosophie oder die Kritik am gegenwärtigen strafrechtlichen Umgang mit Terroristen und sozial unerwünschtem Verhalten anhand der Rechtsphilosophie Fichtes.
-
Wittgenstein: Über Gewissheit
-
Hegel: Glauben und Wissen
-
Thomas von Aquin: Über das Böse + Kant: Kritik der praktischen Vernunft
-
Die Intellektlehre des Aristoteles und ihre Rezeption im Mittelalter