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Leitfaden für Habilitationsverfahren
Auszüge aus der Habilitationsordnung der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie
Der akademische Grad eines doctor habilitatus (habil.) und die Lehrbefugnis für ein Fachgebiet der Fakultät wird nach folgenden erfolgreich erbrachten Leistungen verliehen:
- einer schriftlichen wissenschaftlichen Arbeit (Habilitationsschrift) oder des Nachweises gleichwertigen wissenschaftlicher Leistungen (kumulative Habilitation),
- einer Lehrveranstaltung mit Diskurscharakter,
- eines wissenschaftlichen Vortrages mit anschließendem Kolloquium.
Habilitationsgremien (§ 2)
Für die Durchführung des einzelnen Habilitationsverfahrens setzt der Fakultätsrat eine Habilitationskommission ein. Die abschließende Entscheidung in allen Habilitationsangelegenheiten obliegt dem Fakultätsrat.
Zum Antrag (§ 5)
Zur Eröffnung des Verfahrens bedarf es des schriftlichen Antrages mit Angabe des angestrebten Abschlusses und des gewählten Fachgebiets an die Dekanin/den Dekan der Fakultät. Welche Unterlagen dem Antrag beizufügen sind, ist der Habilitationsordnung zu entnehmen.
Eröffnung (§ 8)
Nach Prüfung des Antrages und der Vollständigkeit der Unterlagen eröffnet der erweiterte Fakultätsrat auf Empfehlung der Habilitationskommission das Verfahren und bestellt die Gutachter/Gutachterinnen.
Gutachter und Gutachterinnen (§ 9)
Grundsätzlich ist die Habilitationsschrift bzw. die schriftliche Habilleistung (kumulative Habilitation) von drei Hochschullehrenden zu beurteilen, von denen zwei Gutachter bzw. Gutachterinnen Angehörige der Universität Leipzig sein dürfen, zwei Gutachter bzw. Gutachterinnen müssen das Fach vertreten, dem die Habilitation entspricht.
Annahme der schriftlichen Habilitationleistung (§ 11)
Nach dem Eingang der Gutachten werden diese zusammen mit einem Exemplar der schriftlichen Habilitationsleistung und der Thesen für eine Frist von zwei Wochen für die Mitglieder der Habilitationskommission und die Hochschullehrenden der Fakultät zur Einsichtnahme respektive Votenabgabe im Dekanat ausgelegt.
Die Habilitationskommission empfiehlt dem Fakultätsrat die Annahme oder Nichtannahme der schriftlichen Habilitationsleistung auf Grundlage der Gutachten und entscheidet über die Themenliste für die Lehrveranstaltungen gemäß § 12 der Habilitationsordnung.
Lehrveranstaltung mit Diskurscharakter (§ 12)
Sie soll möglichst zwei bis vier Wochen nach der Annahme der schriftlichen Habilitationsleistung stattfinden und die Dauer von 90 Minuten nicht überschreiten.
Wissenschaftlicher Vortrag mit anschließendem Kolloquium ( § 13)
Der wissenschaftliche Vortrag findet in der Vorlesungszeit in der Regel innerhalb von vier Wochen nach Anerkennung der Lehrveranstaltung statt. Er sollte die Dauer von 30 Minuten nicht überschreiten, das sich anschließende Kolloquium nicht länger als 60 Minuten dauern.
Verleihung (§ 14)
Nach Erfüllung aller Leistungen im Habilitationsverfahren beschließt der Fakultätsrat über die Verleihung des akademischen Grades doctor habilitatus für das von der Habilitationskommission vorgeschlagene Fachgebiet der Lehrbefugnis. Der Verleihungsbeschluss wird dem Kandidierenden schriftlich mitgeteilt.
Abgeschlossene Habilitationen an der Fakultät
Abgeschlossene Habilitationen 2020
- Gilad Ben-Nun (Global Studies): “A Treaty after Trauma: The 4th Geneva Convention for the Protection of Civilians (1949) and the History of International Humanitarian Law”
Abgeschlossene Habilitationen 2019
- Dietmar Müller (Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Europas): “Bodeneigentum und Nation (1918-1948). Rumänien, Jugoslawien und Polen im europäischen Vergleich”
- Silke Gülker (Soziologie): “Transzendenz in der Wissenschaft. Studien in der Stammzellforschung in Deutschland und in den USA”
- Christiane Reinecke (Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte): “Die Entdeckung der Marginalität. Urbane Problemzonen und die Ordnung des Sozialen im (post)kolonialen Frankreich und der Bundesrepublik”
- Mathias Berek (Kulturwissenschaften): “Einfluss und Scheitern deutsch-jüdischen Idealismus. Die Rezeption des Werks von Moritz Lazarus zwischen Populärphilosophie und jüdischer Ethik”
Abgeschlossene Habilitationen 2018
- Andreas Tutic (Soziologie): “Beiträge zu einer integrativen Handlungstheorie”
- Jenny Violette Odilia Preunkert (Soziologie): “Eine Soziologie der Staatsverschuldung. Über die Vermarktlichung, Transnationalisierung und Politisierung von Staatsschulden in der Eurozone”
- Beatrice Kobow (Philosophie): “Denken als-ob – Studien zur Konstitution des handelnden Ich in einer sozialontologischen Analyse zwischen kulturellem Hintergrund und selbstreflexivem Cogito”
- Tobias Brändle (Soziologie): “Passfähige Sonderlinge? Zur Relevanz von fachkultureller Passung sowie von sozialem, kulturellem und ökonomischem Kapital im Studium für nicht-traditionelle Studierende”
- Adamantios Theodor Skordos (European Studies): “Interdependenzen regionaler und globaler Prozesse. Die Prägung des modernen Völkerrechts durch die Konfliktgeschichte Südosteuropas (19.-20. Jahrhundert)”
Abgeschlossene Habilitationen 2016
- Katrin Döveling (KMW): “Interpersonale Kommunikation und Emotionen in Mediennutzung und -wirkung. Ein Forschungsprogramm und seine Relevanz für Theorie und Empirie”
- Martina Winkler (Global Studies): “Weit, weit weg? Russisch Amerika im Rahmen russländischer Territorialisierungsprozesse, 1700-1867”
- Peter Grönert (Philosophie): “Thick Concepts and Reasons for Actions”
- Ivar Krumpal (Soziologie): “Soziale Normen und die Erklärung und Messung von Devianz”
- Aglaja Przyborski (Kulturwissenschaften): “Bildkommunikation. Ein praxeologischer Zugang zu medialer Verständigung”
- Christian Schmidt (Philosophie): “Probleme der Autonomie. Geschichtliches Handeln und die Institutionalisierung der Freiheit”
- Florian Mundhenke (KMW): “Different Views – Untersuchungen zu Repräsentation und Rezeption von Hybrid-Formen zwischen Dokumentarfilm und Spielfilm”
- Thomas Schmidt-Lux (Soziologie): “Gerechte Strafe. Legitimationskonflikte um vigilante Gewalt”
Abgeschlossene Habilitationen 2015
- Nils Magnus Franke (Kulturwissenschaften): “Romantik als eine Grundlage des modernen Naturschutzes”
- Stefan Jarolimek (KMW): “CSR-Kommunikation. Bausteine einer Theorie der Verantwortungskommunikation”
- Thilo Fehmel (Soziologie): “Zu einer relationalen Soziologie postnationaler sozialer Sicherung”
Abgeschlossene Habilitationen 2014
- Johannes Raabe (KMW): “Grundlagen der Praxis gesellschaftlicher Kommunikation. Praktiken als Konzept zur Theorie und Analyse von Kommunikationsprozessen zwischen Reflexion und Routine. Ein Beitrag zur Kommunikationstheorie”
- Susanne Spiliotis (Kulturwissenschaften): “Wirtschaft und Zeit: Business Statesmanship und die Internationale Handelskammer”
Abgeschlossene Habilitationen 2013
- Jan Skorbanek (Soziologie): “Ethnisierung von Ungleichheit. Eine Untersuchung zu Disparitäten Benachteiligungswahrnehmung und Selbstethnisierungsprozessen im Übergang Schule-Ausbildung”
Abgeschlossene Habilitationen 2012
- Henning Tegtmeyer (Philosophie): “Gott, Geist, Vernunft. Prinzipien und Probleme der Natürlichen Theologie”
- Omar Kamil (Politikwissenschaft): “Die Araber und der Holocaust. Eine politische Diskursgeschichte 1960 – 1970”
Abgeschlossene Habilitationen 2011
- Martin Welker (KMW): “Journalistische Recherche als kommunikatives Handeln: Journalisten zwischen Innovation, Rationalisierung und kommunikativer Vernunft”
- Elizabeth Prommer (KMW): “Fernsehgeschmack, Habitus und Fernseh-Comedy: Eine handlungstheoretische und empirische Analyse von Fernsehgeschmack”
Abgeschlossene Habilitationen 2010
- Boris Hennig (Philosophie): “The Four Causes”
- Thomas Keiderling (KMW): “Strategisches Unternehmerverhalten in den deutschen Buchbranchen 1805-2005. Zur Auswirkung von betriebswirtschaftlichen Entscheidungen auf die Herstellung, Verbreitung und Rezeption des Mediums Buch”
- Steffen Sammler (Kulturwissenschaften): “Wissenstransfer und gesellschaftliche Modernisierung. England und Frankreich in der sächsischen Industrialisierungsdebatte des 19. Jahrhunderts”
- Stefan Wehmeier (KMW): “Public Relations: Status und Zukunft eines Forschungsfeldes”
Abgeschlossene Habilitationen 2008
- Stefanie Averbeck-Lietz (KMW): “Kommunikationstheorien in Frankreich. Der epistemologische Diskurs der Sciences de l’information et de la Commuication (SIC) 1975-2005″
- Frank Dietrich (Philosophie): “Politische Scheidung. Eine philosophische Theorie der Sezession”
Abgeschlossene Habilitationen 2007
- Thomas Höpel (Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte): “Von der Kunst- zur Kulturpolitik. Städtische Kulturpolitik in Deutschland und Frankreich 1918-1939″
Abgeschlossene Habilitationen 2006
- Harald Rau (KMW): “Qualität in einer Ökonomie der Publizistik – Instrumente zur Qualitätssteigerung und ihre Wirkung in journalistischen Zusammenhängen”
Abgeschlossene Habilitationen 2005
- Stephan Buchloh (KMW): “Staatliche Kulturförderung am Beispiel des westdeutschen Films (1945 bis 1990)”
- Michael Huber (Soziologie): “Universitäre Anomalie und Autonomiebestrebungen. Eine organisationssoziologische Untersuchung zur Universitätsreform in Deutschland”